Rote Listen und Gesamtartenlisten

Gesamtartenlisten verzeichnen alle nachgewiesenen Arten oder Lebensgemeinschaften. Rote Listen sind Verzeichnisse ausgestorbener, verschollener und gefährdeter Tier-, Pflanzen- und Pilzarten sowie Lebensgemeinschaften. Beide beziehen sich immer auf ein klar umgrenztes Gebiet. Der Bezugsraum bei den auf dieser Seite dargestellen Listen ist das Saarland.

Gesamtartenlisten werden auch Checklisten genannt. Sie sind wissenschaftliche Fachgutachten, die angeben, ob das Vorkommen einer Art bekannt ist. Fast immer liefern Checklisten noch weitere Informationen, zum Beispiel ob das Vorkommen einer Art dauerhaft oder nur vorübergehend ist oder war.

Die Roten Listen gehen darüber hinaus. Sie dokumentieren auf wissenschaftlicher Grundlage die Gefährdung der heimischen Arten. Damit stellen sie Argumentationshilfen für umweltrelevante Planungen und bieten ein Frühwarnsystem für die Entwicklung der biologischen Vielfalt. Sie zeigen den Handlungsbedarf im Artenschutz auf und helfen auf politischer Ebene abzuschätzen, ob die Ziele der Saarländische Biodiversitätsstrategie zum Schutz der Tier- und Pflanzenarten erreicht werden. Diese hat als primäres Ziel, die Vielfalt wildlebender, heimischer Arten in ihrere Gesamtheit zu bewahren, und zwar nicht nur in einzelnen Schutzgebieten, sondern in möglichst großen Ausschnitten der Landschaft. Nicht zuletzt machen die Roten Listen anhand ihrer Lücken auf einen erhöhten Monitoring- und Forschungsbedarf aufmerksam.